Meransen (italienisch: Maranza) in Südtirol (Italien), heute eine Fraktion der Gemeinde Mühlbach, liegt auf einer Südterrasse am Eingang des Pustertales oberhalb des Marktortes Mühlbach und der Mühlbacher Klause auf 1414 m Meereshöhe. Meransen ist ein Streudorf mit heute circa 850 Einwohnern. Zur Gemeinde Mühlbach gehören auch die Franktionen Spinges und Vals.
Nachdem nun der Hauptort Mühlbach ebenso wie die Fraktionen Spinges, Vals und Meransen durch Jahrhunderte (bis 1891) zur Pfarre Rodeneck gehörte, darf angenommen werden, dass Rodank-Rodeneck die ursprüngliche Muttergemeinde gewesen ist.
Die spätbarocke Pfarrkirche St. Jakob in Meransen wurde auf den Fundamenten einer romanischen Kapelle und einer gotischen Kirche errichtet. Der spätgotische Kirchenturm stammt aus dem Jahr 1472.
Geschichte
Spuren einer ersten Besiedlung des Berges am „Burgstall“ hinter dem Gasslerhof führen in das erste vorchristliche Jahrtausend zurück.
Weitere Zeugen alter Zeiten sind die sog. „alte Kuchl“ am alten Fußweg nach Meransen, eine Felsnische, in der Scherben aus vorchristlicher Zeit gefunden wurden; auch der mit Granitplatten ausgelegte Steig von Mühlbach zum Dorf selbst, von jeher „Katzenleiter“ genannt, was auf einen befestigten Platz („castelliere“) am Berg hinweist, gehört zu diesen Denkmälern. Etwa auf halbem Weg liegt – durch den Straßenbau nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort – die „Jungfrauenrast“, eine Gedenkstätte für die Stelle, an der die „Heiligen Drei Jungfrauen“ Aubet, Cubet und Quere der Legende nach erschöpft Rast gemacht haben sollen.
Meransen liegt am Ast eines uralten Fernweges, der von Innerösterreich bzw. Kärnten durch das Pustertal nach Schwaben und Frankreich geführt haben soll, was auch das Patrozinium der Kirche zum Hl. Jakobus belegt; es gibt alte Höhenwege nach Vals und Pfunders, frühe Spuren von Christen finden sich im Altfasstal.
Ahnenforschung
Beginn der Urkunden im 12. Jahrhundert mit Grundbesitznachweis auswärtiger Adelsgeschlechter, so z. B. 1187 Hugo von Schöneck (Madlan); 1253 Heinrich der Maulrapp (Zingerle); 1288 Frau von Banch (Tannicher). Im Jahre 1263 belehnte Bischof Bruno den jüngeren Sohn Otto, des Dietmar Mayr in Niedervintl, mit dem Mayrhofe in Vals. Wirtschaftsgeschichtlich lag der Reichtum des Tales im großen Waldbestand sowie in der Viehzucht, Anziehungspunkt für Herren und Stifte von auswärts sich sog. Schwaighöfe zu erwerben. Diese hatten ihrerseits Grundzins in Ergebnissen der Viehwirtschaft zu leisten, vor allem Käse. Unter den bedeutendsten Grundherren von Vals, den Freiherren und Grafen von Wolkenstein-Rodeneck wurde letzterer, wenn er zum Verkauf kam, sozusagen als Qualitätssiegel mit dem Wolkensteinischen Wappen versehen.
Auffallend viele Inhaber von Höfen in Vals stammten aus der Gemeinde Natz (Rizzailler / Raspenhof, Specker / Graf in Natz, Gadner / Kaltenhauser; Grimm / Bacher in Raas, Lackner / Kofler, Thurner / Agstner, Egger i. B. / Hasler, Reiter / Brunner, Geiger / Köferer usw.), aber auch von Neustift (Graf / Strasser) und Mühlbach (Südtirol) (Wieser / Atzwanger).
Ein wichtiges Dokument, der Escher- oder Oescherbrief, stammt aus dem Jahre 1450 bzw. 1610 (Original im Pfarrarchiv in Vals). Darin wird zwischen den Gemeindeleuten und dem Gerichtsherrn Christof Freiherr von Wolkenstein die Flur- und Waldordnung, sowie die Alm- und Weideordnung vereinbart, welche im Wesentlichen heute noch in Kraft ist.
Die Eintragungen in den Kirchenbüchern von Meransen beginnen im Jahre 1601.
Ein Teil dieser Daten sind bereits ins Stammbaum-Netzwerk übernommen worden.
Die häufigsten Familiennamen sind: Bergmeister, Eschbaumer, Fischnaller, Gruber, Herrnhof, Hinterlechner, Hofer, Holzer, Jaßl, Kaufmann, Kössler, Kranebitter, Lechner, Lotterhofer, Madlaner, Mair, Mayr, Oberhofer, Pabst, Peintner, Pichler, Plattner, Rieder, Schifferegger, Sieberlechner, Stampfl, Stolz, Stubenruß, Unterkircher, Untersteiner und Weissteiner.