Familienname

Bei "Zinner" handelt sich um einen sogenannten "Berufsnamen", bei dem eine ursprüngliche Berufsbezeichnung zu einem Familiennamen wurde. Am deutlichsten zeigt sich das bei Familiennamen wie Fischer, Müller oder Tischler. Weniger offensichtlich ist das bei Berufen, die es heute nicht mehr gibt, wie im Falle von Zinner.

Vielleicht steht der Beruf des Zinngießers, der Haushaltsgefäße (Kannen, Becher, Krüge, Schüsseln) aus Zinn produzierte bzw. diese mit Zinn überzog, also verzinnte, im Zusammenhang mit dem Familiennamen Zinner. Im Erzgebirge wurde vor vielen Jahren Zinn-Bergbau betrieben. Daraus soll dann der Familiennamen Zinner entstanden sein - dies wird so von Zinner-Nachkommen berichtet.

Der Familienname Zinner wird mindestens 1173-mal in mindestens 19 Ländern (USA, Deutschland, Österreich, Russland, Kanada, Ungarn, Schweiz, ...) benutzt. In Deutschland kommt der Name hauptsächlich in Bayern vor.

Der Familienname Zinner ist von der Häufigkeit her gesehen der 977. häufigste Nachname in Österreich. Die absolut meisten Vertreter dieses Namens findet man im Bezirk Wien (Stadt). Relativ gesehen ist es im Bezirk Wien (Stadt) am wahrscheinlichsten, einer Person mit diesem Namen zu begegnen.

Absolute Verbreitungskarte für den Familiennamen Zinner in Österreich
Absolute Verbreitungskarte für den Familiennamen Zinner in Österreich
https://namenskarten.lima-city.at
CC BY-NC-SA 3.0 AT
Erwähnungen
  • Urkunde vom 24.10.1459, Wiener Neustadt: Hainraich Kornmeß, Bürgermeister von Wiener Neustadt, entscheidet in einem Rechtsstreit, in dem die eine Partei vertreten ist durch den Abt Gotfridt des Neuklosters für seinen Konventbrude Jörg Krafft, die andere Partei durch Kuntz Kraus, genannt Keilhack, einen Mitbürger, für seine Hausfrau Margarethe und deren Schwester Dorothe, beide bereits verstorben, die rechte Schwestern des genannten Jörg gewesen, alle drei aber sind Kinder des Verstorbenen Lorentz Krafft. Es geht um das elterliche Erbe, ein Haus in der Stadt und 2 Weingärten, der eine der Prawn genannt, der andere der Meixner, gelegen auf den Gründen des hiesigen Spitals zu Piesting. Vormund der Kinder ist der genannte Kraus. Der Bürgermeister schlug einen gütlichen Vergleich vor. Es wurden die Bürger Kaspar Sevellder, Fridreich Sechsperger, Procop Zynner und Vlreich Ledrer gebeten, die folgenden Spruch dem Bürgermeister vorlegten: 1. Der Streit ist beizulegen, es soll Frieden herrschen. 2. Kraus und seine Erben haben dem Abt und dessen Konvent 70 Ib d zu zahlen und Schadenersatz zu leisten. Auch hat er die beiden Weingärten an den Abt abzutreten, doch hat der Abt den einen, den Prawn auf Lebzeiten dem Kraus zu verschreiben, der dafür jährlich einen Dreiling Most und je 24 Eimer Wein für einen Dreiling zu reichen hat. Das Haus, hier bei den Minderbrüdern gelegen, hatte Kraus zusammen mit seiner Hausfrau selig gekauft, es soll der Grundbuchstand gelten. Im Falle des Ablebens des Kraus sollen Abt und Konvent für ihn einen Jahrtag mit Vigil und gesungenem Amt und etlichen Messen halten. Mit diesem Spruch soll die Sache beigelegt sein. Die Partei, die sich ihm nicht fügen will, verfällt einer Pön von 100 ungarischen Gulden, dem Kaiser zu bezahlen.
  • Urkunde vom 12.04.1466, Passau: Die Nonnen des Klosters Niedernburg Margaretha Mauwterin, Balburgis Volkenstorfferin, Sigawn Ahamerin, Dorothea Schmieherin und Barbara Tannbergerin teilen Bischof Ulrich von Passau die Wahl der Margareth Mawterin zur neuen Dechantin des Klosters Niedernburg mit. Zeugen: Magister Bertold Gugk; Leonard Mawtter, Kanoniker zu Passau; Georg Schnitzer, Pleban in Sandmarienkirchen; Johannes Zinner, Notar in Passau und Eichstätt. Aussteller: Kloster Passau-Niedernburg.
  • Urkunde von 01.10.1466: Hanns Freinstetter und Mert Winckhler, beide Bürger und Tuchmacher zu Neustadt, bestätigen, daß ihnen Abt Johann des Neuklosters ein Stück Wiese überlassen hat nächst dem Teich, wie sie es jetzt umfriedet haben, samt dem Wasser dieses Teichs und dem Gerinne aus dem Kerpach in diesen Teich, nächst der Gartenstraße, gegen das Haus des Hanns Schober hin. Sie wollen hier eine Walkstampfe errichten. Sie haben dafür dem Abt und Konvent jährlich 2 lb d zu reichen. Zeugen: Wolfgang Pilichsdorffer und Procob Zynner, beide Bürger und Ratsmitglieder.
  • Urkunde vom 14.10.1468, Passau: Propst Johannes von St. Nikola in/bei Passau vidimiert dem Markt Haslach einige Urkunden; dies bestätigt der kaiserliche Notar Johannes Zinner.
  • Urkunde vom 27.07.1471, Wiener Neustadt: Zyriacus Mokch, gesessen zu Lanzenkirchen (Lanntzwnkirch), und Magreth seine Frau verkaufen dem Herrn Johann, Abt des Neuklosters, und dem Konvent daselbst ein Gehölz am Leitagperg, das liegt zwischen den Gehölzern des Neustädter Bürgers Benedict Rosenberger und des Kaplans des Hl.Dreikönigaltars in der hiesigen Pfarrkirche, Herrn Pangretz(en), und das an das Gescheid stößt. Man dient davon jährlich am St. Michaelstag 12 d auf das Schloß Pitten (Puten). Der Kaufpreis beträgt 24 lb d. Zeugen: Die Bürger von Wiener Neustadt Prokopp Zynner, Mitglied des Rats, und Caspar Seuelder.
  • Urkunde vom 31.03.1474, Wiener Neustadt: Agnes, Witwe des Hanns Zwickawer des Kürschners, Bürgers zu Neustadt, erklärt hiemit, daß weder sie noch ihre Erben irgend einen Anspruch auf die Güter und die fahrende Habe, die ihr Mann mit in das Neukloster, dem Stifte des Röm. Kaisers, gebracht hatte, gegenüber dem Abte Johann und dem Konvent haben. Siegler: Wolfgang Pillichdorffer, Ratsmitglied und Procop Zynner, beide Bürger zu Neustadt.
  • Urkunde vom 01.09.1477: Gerhard Grueber zu Rothfarn und seine Frau Barbara, die Tochter des seligen Hanns Ganinger, verkaufen den öden Lucenhof zu Wetzles am oberen Ort, stoßend an des Gozlens Hof und an das Wezlinger Feld, der ein Lehen der Hft. Weitra ist, dem Erhard Zinner, Brudermeister der Bruderschaft „Unserer lieben Frau“ zu Weitra. Siegler: 1. Thomas Eyban, Pfarrer zu Weitra 2. Heinrich Strawn von Swarnnaw, Hauptmann zu Weitra
  • Urkunde vom 19.12.1481, Wien: Kaiser Friedrich (III.) beauftragt den Verweser seiner Herrschaft Straßhof (Strashofen). Procopp Zynner, die durch den Tod des Wolfgang Reiffenstain ledig gewordene St. Bartholomäus-Kapelle in Strashofen samt allem Zubehör dem Pfarrer Michael in der Kirchau zu übergeben.
  • Urkunde vom 26.02.1482, Wiener Neustadt: Procopp Zynner, Bürger und Ratsmitglied zu der Neustadt, Verweser der kaiserlichen Herrschaft Straßhof (Strashofen), erklärt, daß er von seinem Herrn, Kaiser Friedrich (III.), einen schriftlichen Befehl wegen der Kapelle in Strashofen - Insert n. 473. - erhalten habe. Er hat nun entsprechend diesem Auftrag dem Herrn Michael die Bartholomäus-Kapelle mit all ihrem Zubehör übergeben. Da aber damit ein Kaplan kein ausreichendes Auskommen haben kann, hat er, Procopp, zur Aufbesserung einen Weingarten, gelegen am Champüchl pey sand Lorentzen hinzugegeben. Davon hat der jeweilige Kaplan jährlich 60 d an die Herrschaft zu reichen.
  • Urkunde vom 05.02.1500: Die Priorin Anna Zinner und der gesamte Konvent des Gotteshauses Peter und Paul zu Altenhohenau des Predigerordens, Salzburger Bistums, schließen mit der Äbtissin Ursula Pfäffinger und dem ganzen Konvent OSB im Chiemsee eine Gebetsverbrüderung.
  • Urkunde vom 18.10.1530: Siegmund Kotmair, Metzger, BzM, und Hfr Apollonia verkaufen 2 fl Ewiggeld aus Haus, Hofstatt und Garten des Hans Hueber, Lederers, BzM, [wie in U 273] an Lucia, Tochter des † Wolfgang Sigl, BzM, um 40 fl. Pfleger und Gerhaben der Lucia: Wolfgang Heuss, Fischer, Mathes Lunglmair, Bierbräu, beide BzM. Siegler: S: Stadt München, Ewiggeld-S durch Niklas Zinner, JUD, Stadtschreiber, und Anton Rösch, Unterrichter zu M.
  • Urkunde vom 01.09.1574, Ortenburg: Joachim, der Ältere, Graf zu Ortenburg, verkauft dem Pfleger auf Neuortenburg, Traian Zinner, zwei ihm bisher leibgedingsweise zustehende Güter zu Aufham, welche Michael Katzheimer besitzt, samt allen Rechten und Zugehör und verzichtet hierauf. Weiters verkauft er ihm die Eichwiese bei Egglham am Egglhamer Bach, welche er leibgedingsweise innehatte.
  • Urkunde vom 05.11.1574, Aldersbach: Elena Ernreuterin, geb. Haidenbuecherin, Erasmus Ernreuters zu Hofreuth, Pflegers zu Söldenau Witwe, Josef Goder zu Walchsing und Traianus Zinner, Pfleger zu Ortenburg, als Anweiser der Kinder E.E. verkaufen dem Kloster Ald. die Vogtei und Grundherrschaft auf dem Gut zu Reit, Vilshofer Landgericht auf dem Sebastian Kölnperger sitzt, hinsichtlich dessen zwischen Erasmus Ernreuter und dem Kloster ein Streit bestand.
  • Urkunde vom 12.11.1618 - St. Peter, Archiv der Erzabtei: Simeon und Katharina Zinner, Barbara zu Hebring etc. verzichten auf das Zöndläslehen im Amt Mühldorf.
  • Urkunde vom 27.09.1622, Wien: Hanns Georg Zinner, Rittmeister, dem Kaiser Ferdinand II. das heimgefallene Gut Abstorff mit Ausnahme der Kirchenlehen verkauft hat, verspricht auf dem ganzen Gebiet dieses Gutes kein unkatholisches Religionsexerzitium halten zu lassen.
  • Urkunde vom 28.08.1642: Maria Elisabetha Zinnerin, geb. Öderin und Frau des hf Kammerdieners Johann Zinner, verkauft mit Unterstützung ihres Mannes dem von Eb Paris gegründeten Unserer Lieben Frau Seminarium zu Saltzburg ihr 1640 gekauftes Haus samt Garten am Minichperg (GH Kloster St. Peter, Amt Municipal).
  • Urkunde vom 17.09.1643, Wien: Kaiser Ferdinand III. teilt dem Grafen Georg Achaz von Losenstain, Landmarschall unter der Enns, mit, dass er die Entscheidung im Rechtsstreit zwischen Graf Hans Ludwig von Hoyoß und der Witwe des Johann Zinner auf zwölf Wochen verschoben habe. Am 23.01.1644, am 07.07.1644, am 13.01.1645, am 02.05.1645, am 09.08.1645 und am 05.03.1646 wurde die Entscheidung um jeweils weitere zwölf Wochen verschoben.
  • Urkunde vom 26.02.1750, Schönbrunn: Antonius Zinner, Gärtner-Ingenieur der Kaiserin Maria Theresia, stellt dem Johann Baptist Zinner aus der Reichsgrafschaft Hohenems das Zeugnis aus, dass er durch ein Jahr und fünf Monate hindurch als Gärtnergeselle im kaiserlichen Lustgarten Schönbrunn zur Zufriedenheit gearbeitet habe.
    Anton Zinner wurde von Prinz Eugen von Savoyen mit der Errichtung der Gartenanlagen von Schloss Hof (Zinner-Plan) beauftragt.
    Von Fürst Nikolaus I. Joseph Esterházy de Galantha erhielt er den Auftrag der Gartengestaltung von Schloss Esterházy in Fertöd, Ungarn.

    Der Barockpark von Schloss Esterházy in einer zeitgenössischen Darstellung.
    Der Barockpark von Schloss Esterházy in einer zeitgenössischen Darstellung.

  • Urkunde vom 01.10.1756, Oberlangendorff: Johann Georg Reil, Hofgärtner des Erzbischofs Clemens August von Köln, stellt dem Johann Baptist Zinner, gebürtig aus der Reichsgrafschaft Hohenems, welcher bei ihm durch ein Jahr und einen Monat als Gärtnergeselle gedient hat, ein Zeugnis aus.
  • Urkunde vom 28.09.1763, Wien: Der Passauer Offizial und das Konsistorium in Wien errichten wieder die lange Zeit mangels eigener Einkünfte von der Pfarre Altenpölla administrierte Pfarre Idolzberg (Idolsberg): 1. stiftet Pfarrer Dr. theol. Christoph Heudegger von Gföhl 2600 fl., die bei der Herrschaft Idolsberg angelegt werden; 2. legiert der nö. Regierungs-Rechnungskommissar Franz Anton Zinner gemäß Testament seiner Schwester Anna Maria Kizlerin 4000 fl. für eine Stiftung auf 4 jährliche Messen; 3. stiftet Dechant und Pfarrer Johann Adam Lehrbaum von Waidhofen an der Thaya mit Obligation vom 17. Mai 1758 1000 fl. für eine monatliche Messe; 4. verpflichtet sich der Besitzer der Herrschaft Idolsberg Johann Ehrenreich Freiherr von Megier jährlich 30 fl. und 10 Klafter Holz der neuen Pfarre zu geben, sowie den Pfarrhof herzustellen und zu erhalten; ihm verbleibt auch das Patronatsrecht.
Spitzenahnen

Spitzenahnen sind die jeweils ältesten Vorfahren in einer Ahnenreihe, zu denen die Daten der Eltern fehlen. Im Stammbaum-Netzwerk gibt es derzeit folgende Spitzenahnen:

  • Anton Zinner könnte ungefähr im Jahre 1695 zur Welt gekommen sein. Er hatte mit der Hohenemserin Maria "Jakoba" Waibel eine große Familie.
  • Joannes Henricus Ziner (Johann Heinrich Zinner) kam ungefähr im Jahre 1656 zur Welt. Er war Vater mehrerer Söhne, unter anderem des Bildhauers Johann Anton Zinner. Johann Heinrich, der ab 1. Jänner 1692 in Hofdiensten stand, lässt sich als Hofgärtner in der Favorita auf der Wieden nachweisen.
  • Franz Zinner könnte ungefähr im Jahre 1845 zur Welt gekommen sein. Aus der Ehe mit Maria Schober stammt die Tochter Barbara, die am 18. Juni 1875 geboren wurde. Barbara verehelichte sich am 4. Mai 1907 mit dem Hohenemser Florian Peter.
Bekannte Namensträger
  • Dietmar Zinner (* 1957), deutscher Ethologe und Primatologe
  • Ernst Zinner (1886-1970), deutscher Astronom
  • Ernst K. Zinner (1937-2015), österreichischer Astrophysiker
  • Franz Zinner (1902-1980), deutscher Gewichtheber
  • Gerwalt Zinner (1924-2011), deutscher Chemiker
  • Hedda Zinner (1905-1994), deutsche Schriftstellerin, Schauspielerin, Kabarettistin und Rundfunkleiterin
  • Jochen Zinner (* 1943), deutscher Sportwissenschaftler
  • Josef Zinner (1894-1961), tschechoslowakischer Politiker und Gewerkschafter
  • Kunibert Zinner (1906-1990), österreichischer Bildhauer und Musiker
  • Martina Zinner (* 1972), österreichische Schauspielerin
  • Peter Zinner (1919-2007), austroamerikanischer Filmeditor
  • Robert Zinner (1904-1988), österreichischer Berg- und Landschaftsmaler, Grafiker und Alpinist
  • Stephan Zinner (* 1974), bayerischer Kabarettist, Musiker und Schauspieler

Quellen: Wikipedia, Kirchenbücher, Buch Gärtnerdynastie Zinner, namenskarten.lima-city.at

Die Genealogie der Hohenemser Zinner befindet sich im Stammbaum-Netzwerk.